Mürren
Mon Amour
Der Blog zwischen Höhenluft,
Herz und Haltung.
Mürren Mon Amour ist mehr als ein Blog. Es ist eine Liebeserklärung. An den Ort. An das Leben in der Höhe. An Gedanken mit Tiefgang. Hier treffen Höhenluft und Haltung aufeinander, Herz und Horizont. Zwischen Bergnebel und Klarheit entstehen Texte über das, was bewegt – innen wie aussen. Über Mürren als Idee, als Zwischenort, als Möglichkeit. Für alle, die mehr suchen als Aussicht: Einsicht.
Heimweh.
Menschen haben ein Zuhause. Andere haben mehrere. Oder keines. Zwischen diesen Zuständen spannt sich ein stilles Drama, das wir «Heimweh» nennen. Was ist dieses Heimweh wirklich? Warum schleicht es sich manchmal ein, obwohl man längst dort ist, wo man hingehört?
Menschen haben ein Zuhause. Andere haben mehrere. Oder keines. Zwischen diesen Zuständen spannt sich ein stilles Drama, das wir «Heimweh» nennen. Was ist dieses Heimweh wirklich? Warum schleicht es sich manchmal ein, obwohl man längst dort ist, wo man hingehört?
Heimweg und Heimweh. Die Verwirrung der Heimaten. Heimat: ein widersprüchliches Wort. Es riecht nach frisch gebackenem Brot, Kontrolle und Sauberkeit. Nach Geborgenheit und Enge. Für manche ist Heimat der Ort, an dem sie sprechen dürfen, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist. Für andere ist es der Ort, an dem sie endlich nicht mehr müssen.
Ich kenne Menschen, die bekommen Heimweh nach Städten, in denen sie nie gelebt haben. Nach Gerüchen, die sie nur einmal flüchtig eingeatmet haben. Nach Menschen, die längst weitergezogen sind. Vielleicht ist Heimweh gar kein Ruf nach einem Ort, sondern nach einem Zustand: angekommen zu sein und bleiben zu dürfen.
Der Heimweg als Metapher. Heimweh beginnt, wenn der Heimweg unklar wird. Früher war das einfach: Wegweiser, Kirchturm, Licht im Fenster. Heute scrollen wir durch digitale Landschaften, suchen in Pixeln nach Nähe. Vielleicht ist das neue Heimweh gar kein Verlust mehr, sondern eine Suche nach Koordinaten in einem übervollen Kosmos. Der Heimweg ist kein geografischer, sondern ein existenzieller. Jeder Schritt auf ihm ist eine Entscheidung: Wohin gehe ich zurück und wovon gehe ich fort?
Mehrere Zuhause und keines. Menschen wie Nomaden. Nicht mehr, um zu überleben, sondern um zu spüren. Ein Zuhause im Laptop, eines im Herzen, eines im Kopf. Und manchmal keines, weil man sich zwischen allen verliert. Die moderne Tragödie? Wir haben so viele Heimaten, dass wir keine mehr ganz bewohnen. Ein Geschenk? Wer sich an mehreren Orten zu Hause fühlt, weiss, dass Heimat nicht Besitz ist, sondern Beziehung. Zwischen Mensch und Ort, Zeit und Erinnerung, Geruch und Gefühl.
Vielleicht ist Heimweh einfach das emotionale Jetlag der Seele: Sie ist noch nicht dort angekommen, wo wir schon längst sind. Und während wir noch in Gedanken aufbrechen, steht sie am Bahnhof, winkt und ruft: «Du vergisst dein Herz.»


